Hessischer Verkehrsspiegel
Einzug ins Start-up-Lab, wie sieht das konkret aus? Die neuen Start-ups ziehen in den Co- Working-Space ein und ihnen steht innerhalb der Büro äche, die sie mit den anderen Start- ups teilen, ein eigener Arbeitsbereich, eine feste Tischgruppe, zur Verfügung. Sie können Meetingräume und eine Konferenztechnik nutzen. Sie haben ihren festen Platz, aber durch die Nähe und die kurzen Wege ist ein ständi- ger Austausch möglich. Manchmal geht es im Start-up-Lab hoch her. Was passiert nach den zwei Jahren? Ein gutes Dutzend Start-ups hat den För- derzeitraum bei uns schon hinter sich. Die meisten haben die Zeit bestmöglich genutzt, von den Vernetzungsmöglichkeiten pro tiert, Test- und Pilotphasen gestartet und Marktreife erlangt. Manche möchten den Standort HOLM halten und zeigen Interesse an der Anmietung von Büro ächen im HOLM, um auch weiter- hin von der Nähe zu anderen Branchenakteu- ren und unserem Netzwerk zu pro tieren. Netzwerken leicht gemacht –wie können Unternehmen in Kontakt mit Start-ups kommen? Ganz einfach: im HOLM. Durch den Besuch unserer zahlreichen Vernetzungsformate oder – ganz gezielt – durch eine feste Partner- schaft mit der HOLM GmbH. Dazu bieten wir verschiedene Modelle an, wie etwa die Mit- gliedschaft in einem unserer drei Cluster. Dabei handelt es sich um spezielle Branchennetz- werke für Logistik, Mobilität bzw. Aviation. Vernetzung, Wissenstransfer und Wissens- management werden hier professionell von unseren Clustermanagern organisiert. Eine solche Partnerschaft kostet kein Vermö- gen und bietet allen Beteiligten interessante Möglichkeiten und vielfältige Chancen. J edes Jahr ziehen im Rahmen der Start-up-Förderung junge Unternehmen im HOLM ein, wie funktioniert das? Seit 2017 betreiben wir mit unserer Start- up-Förderung einen eigenen Accelerator im HOLM. Unsere Förderung richtet sich speziell an Start-ups aus den Bereichen Lo- gistik und Mobilität, für die wir jährlich eine Bewerbungsrunde ausrufen, um die Start-ups zu identi zieren, die wir in unser zweijähri- ges Förderprogramm aufnehmen. Wie viele Start-ups bewerben sich im Schnitt für eine Förderung? In der Regel haben wir eine zweistellige Bewerberzahl. Am Ende des Bewerbungs- prozesses entscheiden wir uns meist für vier Start-ups. Abweichungen sind aber durchaus möglich, abhängig von der Anzahl freier Plätze und der Qualität der eingegangenen Bewerbungen. Derzeit werden sieben Start- ups von uns gefördert. Wie sehen die Auswahlkriterien aus, wie schafft es ein Start-up ins HOLM? Erste Voraussetzung ist der Bezug zur Logistik und Mobilität. Dann aber geht es ans Ein- gemachte: Innovationsgrad der Geschäftsidee, Qualität und Reifegrad des Geschäftskonzepts, das Marktpotenzial und der Realisierungsplan stehen auf dem Prüfstand. Auf Basis der ein- gereichten Bewerbungsunterlagen wird eine Vorauswahl getro en, die Finalisten pitchen dann vor einer Fachjury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die mit ihrem Urteil die nale Entscheidung tri t, wer ins HOLM einziehen wird. Eine immer größere Rolle spielen üb- rigens auch Nachhaltigkeits- und Umweltas- pekte bei der Auswahl. Denn gerade dort gibt es im Verkehrssektor sehr viel Nachholbedarf. Kooperationen und Vernetzungen –wie funktioniert das? Vor allem über die inhaltliche Komponente unserer Förderung und den damit verbunde- nen einfachen Zugang zum großen HOLM- Netzwerk. Wir haben Vernetzungsformate entwickelt, die genau darauf ausgerichtet sind, dass die „Kleinen“, die Start-ups, die „Großen“, bis hin zu großen Konzernen, kennenlernen. So machen wir Start-ups mit wichtigen Akteuren und in der Branche bekannt. Wir sind aber nicht nur Türö ner, sondern auch Wegbegleiter und unterstützen die jungen Unternehmen in ihrer Ent- wicklung, unter anderem durch Coaching- programme, Mentoring und die Chance auf Sichtbarkeit – und zwar im Rahmen unserer eigenen Branchenveranstaltungen, aber auch im Rahmen von Gemeinschaftsständen auf internationalen Leitmessen, wie der Trans- port Logistics. Es gibt sie – die Ideenschmieden in der Transport- und Logistikbranche. Eine davon ist das House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt, das in seinem Start- up-Lab jedes Jahr jungen Gründerinnen und Gründern Raum bietet, ihre Ideen weiterzuentwickeln. Der HVS hat mit Bastian Krampen, Teamleiter Kommunikation bei der House of Logistics and Mobility GmbH, gesprochen. Türöffner für Start-ups ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN Jedes Jahr finden 660 Workshops, Events und Kongresse statt, 35.000 internationale Fachleute besuchen jährlich den Hotspot der Logistik- und Mobilitätsbranche. Die HOLM GmbH existiert seit 2010, seit 2014 mit Sitz im eigenen Gebäude in Frankfurt Gateway Gardens in der Nähe des Frankfur- ter Flughafens. Im HOLM arbeiten rund 500 Personen aus über 40 Unternehmen, Institutionen und unge- fähr 20 Hochschulen. Die Innovationsförderung der HOLM GmbH unterstützt seit 2014 im Auftrag des Landes Hessen Projekt- vorhaben in den Bereichen Logistik und Mobilität. Die Förderung richtet sich an Hochschulen und For- schungsinstitutionen sowie an kleine und mittlere Unternehmen. Bis heute wurden ca. 80 Projekte bewilligt und mit einem Fördervolumen von fast 7 Mio. Euro unterstützt. Das House of Logistics and Mobility (HOLM) bietet mit seiner Start-up-Förderung speziell Gründerinnen und Gründern aus den Bereichen Logistik und Mobilität Raum, um ihre Ideen voranzutreiben Start-up? Start here! Start now! Start-up-Lab Schau mal rein! Trau dich! Fotos: HOLM (2) 12 13 SCHWERPUNKT | Hessischer Verkehrsspiegel 01/2023
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